Und die Shorts sind fertig! Es wäre auch schneller gegangen, wenn ich zwischendurch nicht noch extrem spontan und extrem oldschool (so mit Rucksack und Wochenendticket) zum Party.San gefahren wäre. Dann war ich noch auf dem Elb-Riot (Die Festivalsaison dieses Jahr kann was!), auf Sylt und eine ganze Weile in Berlin, insofern hat sich auch das Herzeigen der Hose nochmal verzögert.
Noch kurz zur Entstehung: Ich habe den Rock erst mal weitestgehend zerlegt. Bund ab, Seitennähte und vordere Mittelnaht inkl. Schlitz aufgetrennt. Dann hatte ich zwei Vorderteile, die groß genug waren um jeweils ein Shortsvorder- und Rückenteil zu beherbergen. Nicht mit großzügigen Nahtzugaben, aber ausreichend.
An den Vorderteilen der Hose habe ich die originalen Taschen des Rocks weiterverwendet, was die Konstruktion extrem beschleunigt hat. So waren eigentlich nur die vier Teile in der richtigen Kombination zusammenzunähen. Dann habe ich das Rockfutter ausgebreitet und noch mal vier Hosenteile daraus zugeschnitten. Das ging nicht ohne kreative Platzierungen und ein paar unerwartete Nähte auf den Hosenteilen, aber für ein Futter finde ich das in Ordnung.
Die Futterhose und die Stoffhose habe ich dann am Bund zusammengenäht und verstürzt. Eigentlich hat diese Shorts laut Schnittmuster einen angeschnittenen Bundbeleg, der nach innen umgefaltet wird und den Tunnel für ein Gummiband bildet. Das habe ich hier weggelassen und den Tunnel durch Futter und Oberstoff gesteppt. Statt dem geforderten breiten Gummiband (was ich nie zu hause habe) habe ich zwei schmale verwendet, das erfüllt den selben Zweck und gefiel mir bei der Madeleine-Shorts schon gut.
Danach habe ich Futter und Oberstoff am Saum aufeinander geheftet und gemeinsam versäubert. Dort kommt zum Schluss noch das Schrägband drauf.
Vom Rock war noch die ganze Rückseite übrig, also hatte ich genug Material um Schrägband zuzuschneiden. Das habe ich zu einem langen Streifen zusammengesetzt und in Form gebügelt. Die schrägen Streifen gefallen mir dabei immer besonders gut. :)
Das Finish mit dem Schrägband braucht ein paar Handnähte um ganz akkurat zu werden, zumindest mache ich das lieber so, damit die Streifen auch an den Seiten, wo sie aufeinander treffen ordentlich aussehen.
Zum Abschluss dann noch den Knopf vorne drauf und das Label hinten in den Bund. Das überdeckt ein paar Nahtanfänge und macht die Hose irgendwie offizieller. Außerdem war der Rock so schön und hochwertig verarbeitet, dass ich dem gerne Respekt zolle und sein Namensschild weiterverwende.
Ich freue mich, dass ich dem Rock ein neues Leben ermöglichen konnte und er diese echt niedliche Hose geworden ist. Mit dem Futter wirkt sie ziemlich edel, und das Streifenmuster kommt durch das gestreiften Schrägband noch mal so schön zur Geltung.
4 Antworten auf „
JackeRock wie Hose“Man man, du hast eine Blick für Dinge um den ich dich beneide.
Als ich den Rock gesehen habe, fand ich den Stoff ziemlich hässlich und dachte nicht, dass man daraus was schönes machen kann.
Aber du hast mich überzeugt. Die Shorts ist echt cool geworden!
Muss mich Frau Horror anschliessen, bei dem Rock hatte es bei mir auch noch nicht gefunkt, kann aber gut und gerne am Schnitt gelegen haben, weniger am Muster.
Die Shorts ist sehr schön geworden, das Futter macht sie in der Tat sehr edel und ich mag den Effekt mit dem Schrägband am Saum.
Schade dass der Sommer fast vorbei ist, hoffe du hast noch ein paar Gelegenheiten, sie auszuführen.
Wow! Ist die Shorts süß geworden. Ich fand den Stoff ganz nett als Rock, aber als Short wirkt er total anders und richtig cool und frech! Wieviel ein Schnitt doch auswirkt und ausmachen kann… Beeindruckend!
Hallo.
Ich weiß gar nicht, ob ich schon jemals hier was geschrieben habe. Ich lese bei Dir seit einigen Monaten mit und bin auch immer wieder begeistert, was Du aus -für mich auf den ersten Blick- nichtssagenden oder nicht ansprechenden Teilen rausholst. Ich bin z.B. immer noch total angefixt von dem glänzenden Kupferrock.
Und die gestreiften Shorts sind einfach zauberhaft.
Liebe Grüße