Erstmal wollte ich noch Danke sagen für euren lieben Zuspruch, was meine Probleme mit Frl. Larissa angeht. :) Ich habe die Teile und alles was dazu gehört jetzt in eine große Tüte geräumt (nicht gestopft… häng ja doch noch dran) und oben drauf das Futter -meinen einzigen treuen Freund unter lauter Verrätern- gelegt. Jetzt habe ich das aus den Augen und kann mich erstmal gedanklich entspannen. Um der Katerstimmung entgegenzuwirken habe ich mir ein ganz einfaches Nähprojekt ausgesucht. Ich musste selber schon fast über die Wahl lachen.
Vier Rechtecke, zwei simple Teile und ein Band: Die Thai-Fischer-Hose.
Die mag ich schon lange, hab aber erstaunlicherweise bisher noch keine genäht. Dabei bin ich gerade von diesen einfachen traditionellen Schnitten aus dem asiatischen Raum schwer begeistert. Wie gut man sich mit Rechtecken anziehen kann. :D Da sieht man wie simpel und intuitiv Schneiderkunst mal war. Und genial, sonst würde es diese Kleidungsstücke sicher so heute nicht mehr geben. In der europäischen Vergangenheit besteht sicher auch viel aus Rechtecken, aber irgendwie haben die asiatischen Modelle noch diesen speziellen Kniff, dieses ästhetisch-raffinierte das mich begeistert.
Nun aber mal zu meiner Hose. Der Stoff den ich ausgesucht habe kommt vom holländischen Stoffmarkt und sollte eigentlich mal eine Tunika oder sowas in der Art werden. Aber für dieses Projekt ist er ideal, weil er so schön schwer fällt. Und der Fall ist bei diesem Schnitt in meinen Augen das wichtigste. Wenn der Stoff zu leicht und zu bauschig ist sieht das dämlich aus. Häufig gemachter Fehler. Das muss so ein ganz mürber Leinenstoff sein oder halt etwas mit Satin-Charakter das schwer und weich fällt. Prinzipiell wäre so eine Hose nämlich auch ein tolles Anfängerstück, wenn man sich nicht doch schon etwas mit Stoffen und ihrem Charakter auskennen müsste/sollte.
Ich mache also die Hose aus diesem olivfarbenen …Stoff. Genauer kann ich ihn nicht beschreiben. :D Und der gestreifte ist ein Seidengemisch, der wird das Futter für den Bund. Bei Burdas ist der Umschlag nicht gefüttert, das gefällt mir gar nicht, da sieht man die Nähte von innen und alles. Aber das ist ja leicht geändert. Und die Farbkombi mit Oliv rockt.
Noch ein paar Worte zu dem Schnitt: Da es nur zwei Teile gibt die keine Rechtecke sind, sehe ich es nicht ein, dafür 25 Seiten auszudrucken. Wenn man die ganzen Rechtecke vermaßt hätte, also nur geschrieben „Bund 30 x 60 cm, 2 Mal ausschneiden“ statt dafür ein Schnittteil zu machen hätte man viel Papier sparen können. Aber auf mich hört ja wieder keiner. ;)
Noch mal eine Nahaufnahme von dem tollen Seidenstoff. Der fasziniert mich weil er gleichzeitig grob gewebt und seidig ist.
Neben dem Futter für den Bund habe ich noch die Hosenbeine um 10 cm verlängert. Das ist viel, aber so sind meine Beine und ich auf der sicheren Seite. Und dann werde ich andere Taschen aufnähen, die von Burda ist mir zu klein. Da sollen mehr so große beutelige drauf. Oben habe ich auch noch ein Band mit einer Steckschnalle gezeichnet, mal sehen ob ich das mache. Wäre ein schönes modern-sportliches Detail an der ansonsten so traditionellen Hose.
6 Antworten auf „Ode an das Rechteck“
Man, auf die Hose bin ich echt mal gespannt, ich mag solche Schlabberhosen ♥
Warum einfach wenns auch schwierig geht Frau Natron
Hättest Du nach der Deutschen Bezeichnung gegoogelt ,die Du für die Hose genommen hast ,wärest Du vielleicht auf diesen Link gekommen
http://www.schneidern-naehen.de/thai-fischerhose
Dann hättest Du einen Bemassten Schnitt ohne Drucken gehabt
HDL *grins*
@hexenstern: Jaaaaaahh… schooooooon… :D Wobei ich glaube, dass der von Burda noch eine Kleinigkeit anders ist, weil die das aus mehr Teilen gemacht haben. Keine Ahnung ob und wie sich das beim Tragen auswirkt. Aber du hast schon recht, im Grunde ist das ja ein ganz geometrischer Schnitt den man gut selber zeichnen kann.
Du musst den Burda Schnitt mit Sicherheit auch anpassen ..ich denke dann ist der bemasste Schnitt doch schon mal ein guter Ausgang
Ich kann die Schnittteile für den Burda zum Vergleichen nicht sehen ,von daher ist das jetzt mal sie rein spekuliert
hi,
ich habe mir vor ein paar tagen die thaihose auf der deutschen burdastyle-seite gekauft. neben einer reich bebilderten anleitung, kann man einfach so runterladen – muß man nicht kaufen, war auf der pdf mit den schnittteilen auch ein übersichtsplan. auf dem sind alle schnittteile in diesem puzzle dargestellt. da konnte ich mir dann gleich nur die wirklich wichtigen seitenzahlen ausdrucken. ich spar auch gerne. ausserdem war der schnitt auf der deutschen seite ein 50er billiger ;)
Uiii, Rechtecke sind ja sowieso toll.
Was man aus Rechtecken und eeeventuell Trapezen alles machen kann!
Ich bin auf deine Umsetzung gespannt, die Stoffe finde ich schon mal sehr cool.
lg denocte